Luikenapfel/ Korber Sämling

 

Der Luikenapfel, der auch unter den Namen Ludwigsapfel, Luyke und alter Luiken bekannt ist, wurde Ende des 18. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Es handelt sich dabei um eine Apfelsorte, die aus dem Esslinger Raum stammt und lange das Bild der württembergischen Streuobstwiesen prägte. So war er bis zur Rodungsreform in den 1960er - und 1970er Jahren einer der am häufigsten zu findenden Obstsorten auf Streuobstwiesen.

Luiken wurden insbesondere zum Mosten verwendet. Er ist jedoch auch für Brände, Mus, Saft und als Tafelobst nutzbar. 

 

Der Luike zeichnet sich insbesondere durch eine späte Blüte womit er auch der Gefahr von Spätfrösten entgeht, Schorfresistenz und einer langen Lebensdauer aus. 

Dies Besonderheit der Luiken ist, dass in unterschiedlichen Regionen ortstypische Luiken entstanden. 

So ist auch immer wieder vom Korber Sämling zu lesen. Neben Korb in Deutschland gibt es beispielsweise auch noch eines in Österreich. Auf Grund der Region ist aber davon auszugehen, dass der Korber Sämling ein Baum aus dem deutschen Korb ist, da das andere Korb nicht in einem Apfelanbaugebiet liegt, so die Annahme einiger Pomologen. 

 

Aus diesem Grund sind wir momentan dabei in und um Korb Luiken anzuschauen, die noch nicht klassifiziert sind, um herauszufinden ob es möglicherweise noch eben jenen Korber Sämling, gibt. Mittels Fingerprint und dem Vergleich von zahlreichen unterschiedlichen Luiken könnte es möglich sein diesen herauszufinden. Zumindest gibt es bisher Funde, die von professionellen Pomologen bisher keiner bekannten Luike zugeordnet werden konnte.

Um möglicherweise weitere Luiken zu finden, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen:
Uns helfen sowohl Sichtungen als auch mögliche Zeitzeugen, Berichte von Eltern oder Großeltern und Ähnliches. Gerne könnt ihr euer Wissen mit uns oder Ralf Lachenmeier teilen - wir wären euch sehr dankbar.

 

Aber nun stellt sich natürlich die Frage woran erkennt man Luiken denn überhaupt: 

  • Rutenwuchs mit starkhängenden Fruchtästen, die meist keinen sehr dicken Durchmesser haben (ähnlich einer Trauerweide)
  • oft bereits abgebrochene Leitäste mit einem starken Neutrieb (sekundäre Stammverlängerung)
  • späte bis sehr späte Blüte mit Blattaustrieb
  • Jahrestriebe haben am unteren Drittel teilweise blattlose Stellen
  • weiße Luike: tiefe Furchen / Rillen der Rinde, Äpfel sind hellgrün, bisher waren die Funde aber leider gering und die Äpfel waren verhältnismäßig klein
  • rote Luike:  Äpfel karminrot gestreift, säurebetont, deutlich sichtbare Lentizellen (meist weisliche Punkte auf der Schale)

Mittels Geschmacks- und Sichtproben sowie der Messung des Oechsles-Gehalts haben wir, der Vorstand und Ralf Lachenmaier, bereits versucht zu ermitteln, ob vier der Bäume der selben Art angehören. Wir konnten jedoch, zwecks vieler Ähnlichkeiten, aber einiger Unregelmäßigkeiten nicht ganz genau bestimmen, ob dies der Fall ist. Wir erhoffen uns daher von professionellen Pomologen eine klarere Einordnung. 

Zudem erhoffen wir uns, dass nächstes Jahr wieder ein besseres Apfeljahr wird und dann alle von derzeit unter Beobachtung stehenden Apfelbäume behangen sind. 

 

 

Kleine Randnotiz: Die Bilder sind alle in Korb und Umgebung aufgenommen. Auf Grund der Datenschutzrichtlinien werden die genauen Standorte der Bäume nicht angegeben, da wir uns im Moment nicht sicher sind, ob dies erlaubt ist. 

Über alle neuen Erkenntnisse wie zum Beispiel die Auswertungen der Fingerprints werden wir hier informieren.